Geschichte
Im Jahre 1529 traten der Abt des Zisterzienserklosters Wettingen und die Pfarrei zum reformierten Glauben über. Dieses kurze «reformatorische Intermezzo» endete mit der Niederlage der reformierten Stände im Zweiten Kappelerkrieg. Danach gab es in Wettingen und Neuenhof über 300 Jahre lang keine Reformierten.
Das Kloster wurde 1841 aufgehoben und 1847 in das aargauische Lehrerseminar umgewandelt. Damit zogen reformierte Lehrer nach Wettingen und Neuenhof und mit der Industrialisierung folgten Fabrikarbeiter mit ihren Familien. Die Gottesdienste fanden zunächst im Seminar statt, bis die 1877 gegründete Reformierte Kirchgenossenschaft Wettingen-Neuenhof im selben Jahr vom Kanton das Recht erhielt, in der Klosterkirche Gottesdienst zu feiern. Zuvor war ein Anschluss an die Kirchgemeinde Baden an der für damalige Verhältnisse hohen Einkaufssumme von 8’000.- Franken gescheitert.
Betreut wurde die Kirchgenossenschaft zunächst von Baden, später dann von Würenlos aus. Die Anzahl der Gemeindeglieder war zwischenzeitlich auf über 300 angestiegen. Im Januar 1920 erliess der Grosse Rat des Kantons Aargau ein Dekret zur Gründung der Reformierten Kirchgemeinde Wettingen-Neuenhof. Damit verbunden war das Recht, einen eigenen Pfarrer zu wählen. Für ihn baute man sechs Jahre später das erste Pfarrhaus an der Lägernstrasse.
Das schnelle Anwachsen der Kirchgemeinde, bedingt durch die industrielle Entwicklung im Limmattal, weckte den Wunsch einer eigenen Kirche. Dieser Wunsch wurde 1939 erfüllt. Ein zweites Pfarrhaus in Wettingen folgte 1952. Das Kirchgemeindehaus Neuenhof und das dazugehörende Pfarrhaus wurden 1956 gebaut. In Wettingen entstanden 1969 ein weiteres Kirchgemeindehaus und ein Haus für den Sigristen. Ende der siebziger Jahre umfasste die Kirchgemeinde ca. 8000 Gemeindeglieder.